In einem Auslandsprojekt mussten zwingend noch diverse lokale Voraussetzungen geschaffen werden, um eine Investitionsentscheidung kurzfristig treffen zu können.
Dazu gehörte auch der Abschluss mehrerer Bezugs-, Anschluss- und Pachtverträge mit einheimischen Firmen und Behörden.
Sämtliche Verträge waren in Landessprache verfasst und daher für mich nicht lesbar.
Meine Verantwortung war es, diese Verträge mit einem hochprofessionellen Team aus einheimischen Ingenieuren, Juristen und Kaufleuten rechtzeitig zum Abschluss zu bringen.
Die kritischen Eckpunkte der vielen Verträge habe ich mir in ausführlichen Gesprächen von den jeweiligen Experten erläutern lassen.
In einem Fall wurde ich jedoch stutzig. Meinen Fragen wurde wiederholt ausgewichen und teilweise wurden sie sogar als Misstrauen gewertet.
Tatsächlich enthielt der vermeintliche „Standardvertrag“ aber eine Klausel, die den gesamten Business Case des Projektes zunichte gemacht hätte.
In intensiven Verhandlungen ist es uns schließlich gelungen, eine akzeptable Lösung zu vereinbaren, so dass dem Investitionsbeschluss nichts mehr im Wege stand.
Wie schon häufiger, war mir mein Bauchgefühl auch in diesem Fall ein gutes Frühwarnsystem.